Prognosen oder Vorhersagen spielen heute eine wichtige Rolle in den meisten Planungs- und Entscheidungsprozessen. Prognose bedeutet dabei Analyse der bisherigen EntwicklungGeschehens und eine darauf aufbauende Schätzung der zukünftigen Entwicklung. Doch wie genau sind diese Prognosen eigentlich? Die Antwort lautet: meistens eher ungenau und je weiter in die Zukunft geblickt wird, desto geringer wird deren Verlässlichkeit.
2004 wurden im Hamburger Hafen erstmals mehr als 7 Mio. TEU „Twenty Foot Equivalent Unit“, 20-Fuß-Standardcontainer) umgeschlagen. Dies waren 14,1% mehr als im Vorjahr. Nach damaliger Prognose sollte bis zum Jahr 2015 eine Verdoppelung auf 14 Mio TEU eintreten. Erreicht wurden 2015 tatsächlich 8,8 Mio TEU und damit 1,1 Mio TEU weniger als im bisher stärksten Jahr 2007 mit 9,9 Mio TEU. Im Jahre 2010 nach der Weltwirtschaftskrise und dem Rückgang des Umschlages auf 7 Mio TEU in 2009 wurde für die folgenden Jahre eine stetige Steigerung auf 22,8 Mio TEU im Jahre 2025 prognostiziert. Da die tatsächliche Entwicklung diesen Prognosen nicht entsprach, wurde 2014 der Wert auf 14,5 Mio Teu korrigiert. Gleichzeitig sah man eine stetige Steigerung wie bereits in den vorhergehenden Prognosen bis 2030 auf 18,1 Mio Teu vorraus. Auch in den folgenden Jahren blieben diese Prognosen unerreicht.
„Das Umschlagergebnis 2022 dürfte somit zum Jahresende deutlich unter der vor Beginn des Krieges in der Ukraine erwarteten Menge von 130 Millionen Tonnen und 9,0 Millionen TEU ausfallen.“ HPA 2022
Somit bleibt fest zu halten, dass diese Prognosen eben keine Vorhersagen waren, sondern vielmehr den Wunsch nach Wachstum ausdrücken. Doch solche Prognosen liefern die Rahmenbedingungen für weitere Planungen und Vorhersagen. Wie zum Beispiel die Verkehrsprognosen……
Wenn die Autobahn erstmal gebaut sind, intressiert sich niemand mehr ob die Prognosen stimmten oder nicht!